Förderung Lesen und Schreiben

 

Wie bei dem informellen Test des Kindes der 2. Klasse, ist hier eine Förderung im lautgetreuen Bereich (so wie ich spreche, schreibe ich) unumgänglich.

Daher ist es für besonders beeinträchtige Kinder, denen kaum eine Laut-Buchstaben-Zuordnung gelingt, von großer Bedeutung, ihnen kleinschrittige und systematisch aufeinander aufgebaute Arbeitsvorlagen anzubieten.

Dabei ist das Pilotsprachtraining (Training der genau gesteuerten Artikulation) mit rhythmisch – silbengliederndem Lesen eine Grundvoraussetzung für das Erlernen des Lesens und Schreibens.

 

 

Aus der Praxis:

 

Lautgetreue Arbeitsvorlagen (siehe Beispiel)

 

 

Die Kinder erhalten eine Anlauttabelle, die jederzeit genutzt werden kann und sollen. Nun werden die Laute eintragen, die unter den Bildern stehen. Anschließend wird das Wort laut vorgelesen, nochmals in Silben artikuliert und Silbenbögen daruntergemalt.

Dabei ist gleich darauf zu achten, dass Buchstaben im Wort klein geschrieben werden und es sollte auch sofort mit der Groß- und Kleinschreibung begonnen werden.

Wichtig ist, dass die Kinder nur lautgetreue Wörter schreiben. Wörter, die Rechtschreibstrategien enthalten, werden später bearbeitet.

Die Arbeitsvorlagen eignen sich für Kinder ab der 1. Klasse. Es ist ein Leitfaden für die Förderung und den Erwerb des lautgetreuen Lesens und Schreibens und stellt einen wichtigen, basalen Baustein für das anschließende Erlernen der Rechtschreibung dar.

 

Ich habe dieses Konzept für besonders beeinträchtige Kinder entwickelt, denen kaum eine Laut-Buchstaben-Zuordnung gelingt. Die die kleinschrittig und systematisch aufeinander aufgebauten Arbeitsvorlagen führen schnell zu sichtbaren Erfolgen. Bei der Wortwahl und Einteilung der Phonemstufen habe ich mich an den „Kieler Leseaufbau“ (Kieler Leseaufbau, Lisa Dummer-Smoch, Renate Hackethal, Veris Verlag) orientiert. In den ersten Phonemstufen werden zunächst nur Wörter mit Vokalen in Verbindung mit Dauerkonsonanten (l, m, r, f, w, ch, z, s etc.) eingesetzt, die die Kinder durch die lang anhaltende Sprechweise leichter erfassen können. Später folgen die Stoppkonsonanten (k, g, t, d, p, b) etc. sowie Lautverbindungen (qu, st, sp). Da erfahrungsgemäß ein Großteil der Kinder mit der Differenzierung der Buchstaben k/g, d/t und b/p (auditive Wahrnehmung) große Problem haben, erschien es mir wichtig, diese Phonemstufen detaillierter zu bearbeiten.

Übung für das Lesen 

 

Dieses Arbeitsmaterial eignet sich besonders gut für Kinder, die Probleme mit dem Lesen haben. Sie sollen hier zu den gegebenen Bildern die Silben suchen und diese laut vorlesen.


Übung für das Schreiben

 

 

Silben werden auf Kärtchen gedruckt und ausgeschnitten. Die Silbenkarten werden gemischt und dem Kind unsortiert vorgelegt. Es soll nun Wörter bilden.

Eine weitere Variation ist, dass man dem Kind ein Wort sagt und es soll die entsprechenden Silben suchen (bei langen Wörtern vorteilhaft, zum Beispiel A-mei-sen-hau-fen).



Grundsätzlich gilt, wenn Kinder Schwierigkeiten mit dem Lesen haben, sollten sie ein Lesezeichen oder den Finger benutzen!

 

Eine andere Möglichkeit der Leseförderung ist, dass ihrem Kind Bücher oder Texte geben, wo die Silben farblich abgesetzt sind, zum Beispiel...

 

           Timo und Susi fahren in die Ferien. Sie wollen Oma und Opa besuchen.

           Opa hat ganz viele Tiere und Oma backt den besten Kuchen. Sie wohnen

           in einem Bauernhaus... usw.