Lange und kurze Selbstlaute

 

 

Die meisten Kinder haben große Probleme mit der Differenzierung der langen und kurzen Selbstlaute (Vokale). Besonders die Legastheniekinder mit einer auditiven Wahrnehmungsstörung können den Unterschied kaum erkennen. Dabei erhält die Differenzierung der langen und kurzen Selbstlaute große Bedeutung bei der Anwendung von Rechtschreibregeln. So heißt eine Regel zum Beispiel:

 

 

 

 

 

 

 

Grammatikalisch heißen Selbstlaute Vokale und bezeichnen die Buchstaben a, e, i, o und u sowie die Umlaute ä, ö und ü. Sie werden so genannt, weil Sie beim Aussprechen nur diesen einen Laut wiedergeben und es schwingt kein anderer Laut unterschwellig mit.

 

 

 

 

 

 

 

Um festzustellen, ob ein Selbstlaut lang oder kurz ist, wird das Wort in Silben zerlegt, z. B. To - ma - te.

Befinden sich die Selbst-oder Umlaute am Ende der Silbe werden sie lang gesprochen.

 

 

 

 

 

 

Im Gegensatz zu den langen werden die kurz gesprochenen Vokalen  von Konsonanten (Mitlauten) , wie die Kinder immer sagen, eingequetscht.

 

 

 

 

Um herauszufinden, ob die Selbst- oder Umlaute bei einsilbigen Wörtern lang- oder kurzgesprochen werden, wendet man folgende Strategien an: 

 

 

lange Selbst- oder Umlaute                                                               kurze  Selbst- oder Umlaute

 

  • bei Nomen

     die Tür               die Tü - ren                                                            der Schwamm          die Schwäm - me

     das Maß            die Ma - ße                                                             der Stoff                     die Stof - fe

     das Bad             die Bä - der                                                              der Fluss                    die Flüs - se

     der Schwan      die Schwä - ne                                                        der Ball                      die Bäl - le

 

  • bei einsilbigen Verben:

     er zieht      wir zie - hen                                                                   er rennt                     wir ren - nen

     er sagt        wir sa - gen                                                                     er kämmt                  wir käm - men

     er malt       wir ma - len                                                                   er  fasst                       wir fas - sen

     er lügt         wir  lü - gen                                                                   er schafft                    wir schaf - fen

 

  • bei einsilbigen Adjektiven:

     er ist groß     sie ist grö - ßer                                                            es ist knapp                knap - per

     er ist brav     sie ist bra - ver                                                             er ist dumm               dum - mer

     er ist süß       sie ist sü - ßer                                                              es ist fest                     fes - ter

 

 

 

Wenn nach dieser Methode vorgegangen wird, braucht man sich auch nicht zu merken, dass Zwielaute (ie, au, eu, äu, ei) im Wort lang gesprochen werden, sie stehen immer am Ende der Silbe (Häu - ser,  Mäu - se, Fei - le)  sowie doppelte Vokale (oo, ee, aa) im Wort (Boo - te, Haa -re, Bee - te). Auch werden die Vokale in den Wörtern mit stimmlosen Dehnungs-h lang gesprochen (fah - ren, Sah - ne, Möh - re).